Bunter Gesundheits- und Wohlfühltag bei der Frauenselbsthilfe Gruppe Neckarsulm

30 Frauen aus den Frauenselbsthilfe-Gruppen Neckarsulm, Heilbronn und Neckar-Odenwald-Kreis trafen sich an einem herrlichen Herbstmorgen auf dem Ferienhof Laurentius in Oedheim.

Das Thema des Tages war „Resilienz“, dazu hatten Eva-Maria Dannbacher-Frei, Birgit Isenmann und Barbara Lang, das Leitungsteam der Gruppe Neckarsulm, ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Resilienz ist per Definition die Kraft oder Fähigkeit, in die ursprüngliche Form, Position etc. zurückkehren zu können, nachdem man verbogen, zusammengestaucht oder gedehnt wurde. Also auch die Fähigkeit sich leicht von einer Krankheit, Depression, Elend oder ähnlichen Widrigkeiten zu erholen.

Nach der Begrüßung durch das Leitungsteam und einer kleinen Geschichte von Eva-Maria Dannbacher-Frei, wie Bohnen beim Umprogrammieren des Gehirns auf „positiv“ helfen können, überraschte Sabine Siegmeyer, zertifizierte Gedächtnistrainerin, mit kleinen, sehr effizienten Übungen. Fröhlich machten die Frauen nach anfänglichem Zögern mit. Da wurden Smileys in verschiedenen Ausrichtungen wiedergegeben, Wortfindungen brachten Gelächter und intensives Nachdenken und Gymnastik wurde nach bunten Punkten und mit Musik auf ganz neue Weise interpretiert. Fr. Siegmeyer erklärte, dass so kleine Übungen helfen können, die kognitiven Fähigkeiten, die während und nach einer Erkrankung oft gestört sind, wieder gekräftigt werden.

Dr. Mario Schubert, Chefarzt der Mediclin Kraichgau-Klinik, stellte in seinem Vortrag heraus, dass eine Krebserkrankung keine Lappalie ist und einer intensiven Rehabilitationsmaßnahme bedarf. In der Klinik in Bad Rappenau gibt es dazu ein ganzes Bündel von Anwendungen, die spezifisch auf die Bedürfnisse des zu Behandelnden zusammengestellt werden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Spezialist*innen aus medizinischer, psychologischer, ernährungstechnischer Sicht wechseln sich ab mit Ergo-, Kunst- und Physiotherapie. Sport und Lymphdrainage sind ebenso Teil der Therapie wie Beratung im sozialmedizinischen Bereich und Fachvorträgen auf dem „Weg zurück ins Leben“.  Dr. Schubert warb dafür, dass gerade Frauen, die oft die eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund stellen, sich die 3 Wochen Auszeit und intensive Betreuung nehmen, um sich zu stärken und auch im Austausch mit anderen Betroffenen Kraft zu schöpfen. Die vielen Fragen, die aufkamen, beantwortete Dr. Schubert ausführlich und man konnte bemerken, wie sehr ihm das Thema „Rehabilitation“ am Herzen liegt.

Sophia Keicher, Ergo- und Kunsttherapeutin, machte mit ihrem Vortrag Lust darauf, die Kunsttherapie als stärkendes Element einmal auszuprobieren. Egal ob beim Malen, mit Ton oder Stein arbeiten, oder dem Legen eines Themas durch Naturmaterialien. Es geht nicht darum, ein „schönes Objekt“ zu gestalten, sondern nach Impulsen, die die Therapeutin gibt, der Seele, dem inneren Gefühl, nach außen zu verhelfen. Dann erst wird es oft gesehen, kann mit der Therapeutin zusammen analysiert und auf einen „heilsamen Weg“ gebracht werden.

Nach dem leckeren Mittagessen, erzählte Karin Schmelcher, Seniorchefin des Laurentiushofs und Weinerlebnisführerin bei Sekt und Fruchtsecco, wie die Geschichte ihres Betriebs sich seit Generationen entwickelt hat.

 

 

Der Nachmittag stand unter dem Motto „kreativ -bunt -aktiv

Die Frauen hatten die Qual der Wahl, zwischen 3 Kreativangeboten und dem Rehasport-Angebot: Steffi Hilker, Teilnehmerin aus der Gruppe Neckarsulm bot das Filzen von hübscher Deko und Windlichtern aus Papier an. Birgit Isenmann gestaltete ganz besondere Geschenkkarten und Sophia Keicher ließ die Frauen mit Farbe ihre Stimmung ausdrücken.

Corinna Weidel, ist Rehasport-Trainerin mit der Zusatzausbildung für onkologische Rehasport-Therapie.

Ihr Motto: Leben ist Bewegung – Bewegung ist Gesundheit – Gesundheit ist Leben.

Bei superschönem Herbstwetter brachte Corinna die Frauen auf der Wiese in Bewegung. Locker, bunt, mit viel Spass und doch effektiven Übungen.

Rehasport ist eine Leistung für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen mit dem Ziel, den Betroffenen auf Dauer wieder in das Arbeitsleben oder ins Alltagsleben, d.h. in die Gesellschaft, einzugliedern. Die Kosten hierfür werden bei entsprechender Diagnose zu 100% von den Krankenkassen übernommen.

Nach einem stärkenden Kaffee tat sich Geheimnisvolles. Unbekannte Menschen kamen und formierten sich auf der sonnendurchfluteten Terrasse.

Dann lüftete sich das Geheimnis. Die angekündigte Überraschung bestand aus „Unterwegs“, dem Chor aus Fürfeld unter Leitung von Uli Dachtler und Mitwirkung des singenden Kurarztes Peter Trunzer, der die Gruppe seit vielen Jahren begleitet. Mit lustigen, teils auch nachdenklichen Liedern brachten diese die Teilnehmerinnen in Schwung und animierten zum Mitsingen, sich anstecken zu lassen von der heilsamen und stärkenden Wirkung des gemeinsamen Singens.

Ja und dann neigte sich der Tag auch schon dem Ende zu. Barbara, Birgit und Eva-Maria gaben nochmals Impulse zu einigen Säulen der Resilienz wie „zu Lösungen kommen“, „Zukunft planen“ und „Optimismus“ und dann galt es Dank zu sagen an alle, die zum Gelingen des Tages beigetragen haben. Dank auch an Manfred und Sandra Rappoldt, die diesen Tag mit ihren Kameras begleitet und so bleibende Erinnerung geschaffen haben.

In den Tagen danach gab es viele positive Rückmeldungen, exemplarisch dafür die Nachricht von Jutta aus der Gruppe Neckar-Odenwaldkreis:

Der Tag heute war wunderschön. Es gab soviel Input für Körper, Geist und Psyche. Die Organisation war sehr liebevoll gemacht. Ich werde noch lange an den heutigen Eindrücken zehren.

 

 

 

 

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