Am 1. Oktober eines jeden Jahres gedenkt die Frauenselbsthilfe Krebs (FSH) in vielen deutschen Städten mit einer Kerzenzeremonie, der sogenannten Lucia-Aktion, der an Brustkrebs verstorbenen Frauen und Männer. Die FSH verfolgt mit dieser Aktion, die nach der Lichtträgerin Lucia benannt ist, neben dem Gedenken an die Verstorbenen auch das Ziel, auf die Defizite in der Behandlung brustkrebskranker Frauen hinzuweisen: Die Kerzen werfen symbolisch ein Licht auf den schwierigen Weg, den an Brustkrebs erkrankte Frauen und Männer gehen müssen. Mit der Lucia-Aktion läutet die FSH zugleich auch den Brustkrebsmonat Oktober ein, der in Deutschland bereits seit 30 Jahren begangen wird.
Die Kerzen stehen für die brennenden Anliegen von Menschen mit einer Krebserkrankung, für die sich die FSH einsetzt: effektive, qualitätsgesicherte medizinische Therapien, eine gute Nachsorge, ausreichende psychoonkologische Betreuungsangebote und ambitionierte Forschung. Die medizinische Versorgung von Frauen mit Brustkrebs ist in Deutschland sehr gut. Trotzdem gibt es nach wie vor viele Schwächen im System. Insbesondere in Sachen Nachsorge gibt es noch viel Handlungsbedarf. Eine gute, individuelle Betreuung nach Operation, Bestrahlung und Chemotherapie ist für den langfristigen Erfolg der Behandlung sehr wichtig.
Die Frauenselbsthilfe nach Tübingen traf sich mit 20 Mitgliedern mit Mund-und Nasenschutz und ausreichend Abstand am 8. Oktober, um Ihre Kerzen anzubrennen und ließen an dem Tag für jedes verstorbene Mitglied einen Luftballon in den Himmel steigen. Eine sehr schöne Tradition, die auch während der Pandemie fortgeführt wird.